Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gibt es seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Die erste adventistische Gemeinde in Europa entstand 1867 in Tramelan (Berner Jura/Schweiz). 1875 wurde in Wuppertal-Vohwinkel die erste deutsche Adventgemeinde gegründet. Die weltweit organisierte Freikirche besteht heute in 208 Ländern mit 17,6 Millionen erwachsen getauften Mitgliedern.
Adventisten warten nicht nur auf Jesu Wiederkunft, sie kennen auch ihre soziale Verantwortung. Sie legen Wert auf Bildung und unterhalten mit 7.883 Schulen, von der Grundschule bis zur Universität, das weltweit größte protestantische Bildungswerk. In 410 Krankenhäusern und Kliniken werden weltweit jährlich über 17 Millionen Patienten ambulant und stationär behandelt. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe (ADRA) ist in 120 Ländern tätig. Ihre Projekte kamen 2011 Jahr über 20 Millionen Menschen zugute.
In Deutschland hat die Freikirche, die eine Körperschaft öffentlichen Rechts ist, 35.000 Mitglieder in 563 Gemeinden. Sie unterhält unter anderem die Theologische Hochschule Friedensau bei Magdeburg, das Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt, sieben weitere Bekenntnisschulen, das Krankenhaus „Waldfriede“ Berlin, eine Fachklinik für Alkoholkranke, Altenpflegeheime, psychosoziale Beratungsstellen, Suppenküchen, Kindergärten, ein Behindertenwohnheim und ein Hospiz. Das Medienzentrum „Stimme der Hoffnung“ (Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt) sendet über Satellit und im Internet ein täglich 24-stündiges Radio- und Fernsehprogramm („Hope Channel“). Der Saatkorn- und Advent-Verlag, Lüneburg, geben christliche Literatur heraus. Der 1899 von der Freikirche gegründete Deutsche Verein für Gesundheitspflege (DVG) verfügt über 57 Regionalgruppen, die Seminare zur Gesunderhaltung (Prävention) sowie Raucherentwöhnungskurse anbieten.
Mit 170 getauften Mitgliedern ist die Gemeinde Lübeck die größte Adventgemeinde in Schleswig- Holstein. Neben der Pfadfinder-, Jugend- und Seniorenarbeit engagiert sich die Adventgemeinde Lübeck besonders karitativ in verschiedenen Projekten in Osteuropa. Der Gottesdienst in der Adventgemeinde Lübeck findet typisch für die Adventgemeinde am Sabbat, den biblischen Ruhetag statt. Er besteht aus den Elementen der Gottesanbetung, des Bibelgesprächs und der Predigt. Das Bibelgespräch ist eine weitere Besonderheit in der Adventgemeinde. Hier wird in Gruppen während des Gottesdienstes biblische Themen im Gespräch miteinander erörtert und mit dem praktische Leben als Christ in dieser Welt verknüpft.
Unser Glaube
Siebenten-Tags-Adventisten teilen mit allen Christen den Glauben an Jesus Christus. Er bestimmt ihr Denken und Handeln, ihre Einstellung zum Leben und ihr Engagement für andere. Insbesondere die folgenden drei Überzeugungen kennzeichnen ihren Glauben:
Unsere Welt hat Zukunft: Adventistische Christen erwarten die Vollendung des von Jesus verkündeten Reiches Gottes bei seiner Wiederkunft (lat.: adventus). Sie bringt Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit für die ganze Schöpfung. Das Vertrauen auf die biblische Zusage vom Kommen Gottes und von einer neuen Erde macht sie zu „Adventisten“.
Gott lädt uns zu sich ein: Die Hoffnung auf Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit für alle findet ihren Ausdruck im Sabbat (Samstag), dem siebten Tag der Woche, dem biblischen „Tag des Herrn“. Er erinnert an die Schöpfung und Erlösung durch Jesus Christus und weist hin auf die kommende Vollendung. Der Sabbat bietet Befreiung vom Alltagsstress – Zeit für andere, für sich selbst und für Gott.
Wir sind eins in Christus: Hoffnung stärken, Gottes Liebe feiern – das geht am besten gemeinsam mit anderen. Siebenten-Tags-Adventisten wollen nicht nur „Freikirche“ sein, sondern eine weltweite Familie, die Menschen aller Nationen und Kulturen miteinander verbindet.
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